Scharbockskraut (Ranunculus ficaria)

 

Botanik

Das Scharbockkraut gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und ist eine mehr oder weniger niederliegende Pflanze mit gestielten, glänzenden, kahlen fleischigen, runden bis herzförmigen Blättern. In den Achseln der vom Stängel abgehenden Blätter befinden sich häufig kleine Brutknospen. Die Blüten des Scharbockskrauts sind 2-3 cm groß und von leuchtend gelber Farbe. Sie erscheinen bereits im März und werden von Bienen, Käfern und Fliegen bestäubt. Das Scharbockskraut bildet nur wenig Früchte aus. Die Hauptverbreitung geschieht vegetativ über die stärkehaltigen Brut- und Wurzelknollen. Dese werden auch von Ameisen verbreitet. Das Scharbockskraut ist in ganz Europa mit Ausnahme des hohen Nordens beheimatet, kommt aber auch in Kleinasien und Nordafrika vor. Es ist häufig an feuchten schattigen bis halbschattigen Stellen wie an Bachläufen und unter Hecken zu finden.

 

In der Küche

Scharbock ist eine alte Bezeichnung für Skorbut – eine Krankheit, die mit einem Vitamin C – Mangel zu tun hat. Tatsächlich ist das Scharbockskraut reich an diesem Vitamin und so soll es auch früher gegen Skorbut - eine gefürchtete Erkrankung der Seeleute - verwendet worden sein.  Das Scharbockskraut ist eine gute Beilage für den Frühlingssalat. Man sollte es allerdings nur jung und in Maßen verwenden. Ältere Blätter können höhere Gehalte an magen- und nieren- reizende Stoffe enthalten.

 

Insekten und/ oder Vögel und andere Tiere

Das Scharbockskraut ist eine frühe Nahrungsquelle für Bienen, Käfer und Fliegen.

 

Im Kräutergarten

Im zeitigen Frühjahr beginnt das Scharbockkraut damit, kleine grüne Teppiche auszubilden, aus denen die gelben Blüten strahlen. Es ist aber so eifrig bei der Arbeit, dass es im Verlauf des Frühjahrs viele Beete überzieht und wir um das Wachstum der anderen Kräuter kämpfen müssen. Das Kraut macht uns also ziemlich viel Arbeit. Etwa Mitte Mai, wenn es beginnt richtig warm zu werden, vergeht das Scharbockskraut wieder. In seinen im Boden verbleibenden walzenförmigen Wurzelknollen steckt die Kraft für den Austrieb im nächsten Frühjahr.

 

Verwendete Literatur

Sebald/Seybold/Philippi: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs; Bd 1; Eugen Ulmer Verlag 1992

Rudi Beiser: Unsere essbaren Wildpflanzen; Franckh-Kosmos-Verlags GmbH & Co. KG 2014

Mannfried Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen; Gräfe und Unzer Verlag 1979