Kümmel (Carum carvi)

 

Botanik

Der Kümmel ist eine zweijährige Pflanze aus der Familie der Doldengewächse (Apiaceae). Im ersten Jahr bildet er eine aus der rübenartigen Wurzel wachsende Rosette aus Fiederblättern aus. Im zweiten Wuchsjahr erhebt sich daraus ein verzweigter und beblätterter Stängel, der bis zu 60 cm hoch werden kann. An den Spitzen der Verzweigungen sitzen die in einer Dolde zusammengefassten weißen Blüten. Der Kümmel blüht in der Zeit von Mai bis Juni. Aus den Blüten entwickeln sich die aromatischen Kümmelfrüchte. Der wilde Kümmel wächst in den Wiesen in Mitteleuropa, im Mittelmeergebiet und in Teilen Asiens. In Baden-Württemberg kommt der kalkliebende Kümmel hauptsächlich auf der Schwäbischen Alb vor. Hauptanbaugebiete sind Nord- und Mitteleuropa, Russland, Marokko, Syrien, Indien und Ägypten.

 

Heilwirkung

Wir Grabbeilagen der Pharaonen und die Ausgrabungen der Pfahlbauten aus der Stei- und Bronzezeit belegen, hat der Kümmel als Gewürz- und Heilpflanze eine sehr lange Tradition. Ursächlich dafür ist das ätherische Öl, das die Kümmelfrüchte enthalten. Es wirkt gegen Blähungen, Völlegefühl und leichte krampfartige Magen-Darm-Beschwerden. Die drei Doldenblütler Anis, Fenchel und Kümmel gehören zu den wichtigsten pflanzlichen Mittel gegen Blähungen im Magen-Darm-Trakt. Kümmelöl soll darüber hinaus auch eine antimikrobielle und pilzhemmende Wirkung haben.

 

In der Küche

Kümmel wird in der Küche sehr vielfältig als Gewürz eingesetzt. Zwiebelkuchen, Kohlgerichte, Brot und Käse-Zubereitungen, sind die klassischen Anwendungsgebiete.  Auch die Likörindustrie verwendet Kümmel. Sie verarbeitet destilliertes Kümmelöl.  

 

Insekten

Fliegen und Käfer sind die Bestäuber der Blüten.

 

Im Kräutergarten

Im Kräutergarten gehört der Kümmel nicht zu den einfach zu haltenden Pflanzen. In manchen Jahren fehlt er ganz. Schon bei der Vorkultur macht er es uns nicht leicht, denn er keimt schlecht. Wenn man die Samen allerdings 2 Wochen im Kühlschrank vernalisiert, geht es etwas leichter. Wenn die jungen Pflänzchen dann endlich in den Kräutergarten versetzt werden können, freuen sich vor allem die Schnecken. Im Garten selbst hat sich der Kümmel bisher noch nicht erfolgreich selbst versamt.

 

Verwendete Literatur

Van Wyk/Wink/Wink: Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, 2004

Ursel Bühring: Alles über Heilpflanzen; Eugen Ulmer KG; 2015

Wolfgang Franke: Nutzpflanzenkunde, neu bearbeitet von Reinhard Lieberei und Christoph Reisdorff; Georg Thieme Verlag, 2007