Mariendistel (Silybum marianum)

Botanik

Die Mariendistel gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler (Astaeraceae). Sie stammt aus dem Mittelmeerraum und ist inzwischen in Nord- und Südamerika sowie in Australien eingeführt. Die Pflanze wird bis zu 150 cm hoch, die Blätter können Maße von bis zu 50 cm erreichen. Die weiße Marmorierung der Blätter soll der Sage nach von der Milch der Gottesmutter herrühren. Darauf bezieht sich der Name. Die ganze Pflanze ist ausgesprochen stachelig. Die dekorative rotviolette Blütte ist von Hüllblättern umgeben, die einen Kranz von starken Stacheln bilden. Der Fruchtstand besteht aus zahlreichen dunklen etwa 6 mm langen Früchten mit einem Pappus aus Flughaaren. Die Pflanze wächst zweijährig. Nach der Keimung des Samens im Boden bildet die Mariendistel eine Blattrosette aus, aus der im folgenden Jahr Stängel und Blüten wachsen.

 

Heilwirkung

Die Samen der Mariendistel sind für ihre leberschützende Wirkung bekannt. Die Pflanze ist das wichtigste Phytotherapeutikum für die Leber. Verantwortlich dafür ist hauptsächlich der Stoff "Silymarin", der in ihnen enthalten ist. Mariendistel regt darüber hinaus die Galletätigkeit an und lindert Verdauungsbeschwerden.

 

Insekten und Vögel

Wie die meisten Disteln so lockt auch die Mariendistel Honigbienen, Wildbienen und vercshiedene Schmetterlingsarten (Distelfalter!) an. Darüber hinaus bietet sie mit ihren Samen den Distelfinken eine gute Nahrungsquelle.

 

Im Kräutergarten

Die Mariendistel wächst, wo sie will. Schon mehrfach haben wir ihr ein spezielles Beet bereitet, das sie einfach nicht annahm. Dafür gediehen dann ausgesprochen üppige Exemplare in den sehr trockenen kargen Stellen beim Wacholder oder im gut mit Kompost versorgten Liebstöckelbeet. Jedes Jahr eine neue Überraschung! Im Herbst, wenn die Distelfinken die Samen gefressen haben und sich auch die Mäuse ihren Teil geholt haben, entfernen wir die abgeblühten und verdorrten Pflanzenteile. Dabei ist die Mariendistel  nicht leicht zu handhaben. Selbst, wenn man sie mit Gartenhandschuhen anfasst, kann man Blessuren davontragen.

 

Verwendete Literatur

Wyk/Wink/Wink: Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart 2004

Ursel Bühring: Alles über Heilpflanzen; 3. überarbeitete Auflage; Verlag Eugen Ulmer 2015

Internet: http://www.arzneipflanzenlexikon.info/mariendistel.php