Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris)

Botanik

Die Wiesen- Schlüsselblume -auch Echte oder Arznei-Schlüsselblume genannt -  ist eine Pflanze aus der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Aus der grundständigen Rosette von bis zu 12 cm langen runzeligen Blättern mit welligem Rand treibt ein behaarter, bis zu 20 cm hoch werdender Stängel, der zahlreiche Blüten in einer Dolde trägt. Die Blüten sind von dottergelber Farbe und von einem lockeren trichterförmigen Kelch umgeben. Sie verbreiten einen leichten Duft. Die Wiesen-Schlüsselblume blüht von April bis Mai. Sie kommt in Europa und in Asien vor. Sie bevorzugt kalkhaltige Böden in sonnigen Lagen und ist in niederwüchsigen Wiesen wie Halbtrockenrasen und in mageren Glatthaferwiesen, aber auch in lichten, auf kalkhaltigen Böden wachsenden Eichenwäldern zu finden. In Baden-Württemberg ist die Wiesen-Schlüsselblume vor allem auf der Schwäbischen Alb anzutreffen. Es gibt auch zerstreute Vorkommen im Südschwarzwald. Nur selten findet man die Wiesen-Schlüsselblume im Gebiet des Nordschwarzwalds.

 

Heilwirkung

Die Wurzeln und Blüten (besonders die Kelchblätter) der Wiesen-Schlüsselblume enthalten heilkräftige Saponine. Der Gehalt ist in der Wurzel höher als in den Blüten. Die Saponine sind in der Lage zähen Schleim aufzulösen, was die Wiesen-Schlüsselblume zu einem Heilkraut gegen Husten macht. Sie wird aber auch bei fiebrigen Erkältungen mit verstopfter Nase und Stirnhöhlenentzündungen erfolgreich eingesetzt.

Hinweis: Die Wiesen-Schlüsselblume steht bei uns unter Naturschutz, wild wachsende Pflanzen dürfen also nicht ausgegraben werden.

 

Insekten

Die Wiesen-Schlüsselblume wird von Tagfaltern und Hummeln bestäubt.

 

Im Kräutergarten

Im Kräutergarten haben wir anfangs neben der Wiesenschlüsselblume auch die Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) gepflanzt. Diese kommt in der Natur in Wäldern vor und hat sich wohl in unserem reich besonnten Garten keinen passenden Platz erobern können. Auch die Wiesen-Schlüsselblume tat sich anfangs schwer. Von ihrem ursprünglichen Areal, dem Kalkbeet, hat sie sich aber inzwischen nahezu im ganzen Garten ausgebreitet.

 

Verwendete Literatur

Sebald/Seybold/Philippi/Wörz: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs Band 2; Verlag Eugen Ulmer, 1990

Ursel Bühring: Alles über Heilpflanzen; Verlag Eugen Ulmer KG, 2015