Der Salbei (Salvia officinalis)

Botanik

Der Salbei gehört botanisch zur Familie der Lippenblütler (laminaceae). Seine Herkunft sind die Länder des Mittelmeerraums. In unseren Breiten wird er seit dem 9. Jahrhundert kultiviert. Die Pflanze wächst als Halbstrauch, d.h. dass ein Teil der Stängel verholzt, während der andere Teil krautig bleibt. Die Blätter sind filzig und enthalten das ätherische Öl, das die Heilwirkung des Salbeis ausmacht. Die attraktiven blau-violetten Blüten erscheinen Ende Mai Anfang Juni. Die ganze Pflanze kann bis zu 60 cm hoch werden.

Heilwirkung

Salbei ist ein bewährtes Heilmittel bei Halsschmerzen und Entzündungen im Mund- Rachenraum. Er kann aber auch bei Verdauungsbeschwerden und Durchfall eingesetzt werden. Einige Wirkungen sind darauf zurückzuführen, dass die Inhaltsstoffe des Salbeis die Sekretion von Drüsen hemmen. Deshalb ist die Pflanze auch hilfreich beim Abstillen oder zur Hemmung der Schweißproduktion. Darüberhinaus wirkt Salbei antimikrobiell und antiviral. Verantwortlich dafür ist hauptsächlich das in der Pflanze vorkommende ätherische Öl (Thujon) . Da dieses gleichzeitig ein Nervengift ist, wird die innerliche Anwendung von Salbei nur in geringen Dosen empfohlen.

 

In der Küche

Salbei ist ein Würzkraut für Fleisch- und Gemüsegerichte und kann Bestandteil von Mischungen unter dem Namen "Kräuter der Provence" sein. Dem tradtionellen italienischem Gericht "Saltimbocca" drückt der Salbei geschmacklich seinen Stempel auf.

 

Insekten

Die Blüten sind ausgesprochen attraktiv für Wild- und Honigbienen.

 

Im Kräutergarten

Der Salbei braucht einen sonnigen Platz. Er kommt gut mit Trockenheit zurecht. Manche Salbeisorten kamen im Kräutergarten jahrelang nicht zum Blühen. Diese Pflanzen haben wir in den letzten Jahren durch selbst aus Samen gezogene Pflanzen ersetzt. Seitdem haben wir wieder eine üppige Blütenfülle. Wir schneiden den Salbei Ende Juli/Anfang August zurück und können so die Pflanzen ziemlich lange erhalten. Neuerdings samt sich unser Salbei im Kräutergarten auch selbst aus und entwickelt Jungpflanzen. Der Klimawandel lässt grüßen.

 

Verwendete Literatur

Ursel Bühring: Alles über Heilpflanzen; Eugen Ulmer KG, 2015

Van Wyk/Wink/Wink: Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2004