Diptam (Dictamnus albus)

Botanik

Der Diptam (Dictamnus albus) ist eine Staude und gehört zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Er bevorzugt kalkhaltige, nährtoffarme und durchlässige Böden in warmer Lage. Die Pflanze blüht im Mai/Juni mit einem sehr dekorativen traubigen Blütenstand, der etwa einen Meter hoch werden kann. An Blättern, Blütenblättern und Spross sitzen schwarze Drüsenhaare, die einen zimtig-zitronigen Duft verströmen. Der Diptam enthält eine Vielzahl ätherischer Öle sowie  phototoxische Stoffe, die nach Berührung und Sonneneinstrahlung Entzündungen der Haut verursachen können. Deshalb sollte man Diptam bei Sonnenlicht möglichst nicht anfassen. Bei starker Hitze und Windstille soll es vorkommen, dass sich die ausströmenden ätherischen Öle selbst entzünden. Daher rührt auch die Bezeichnung "Brennender Busch" für den Diptam. Nach der Blüte bildet der Diptam Kapselfrüchte mit je 5 Teilfrüchten aus, die bei Reife aufspringen und ihre Samen mehrere Meter weit schleudern. Der Diptam ist in Deutschland sehr selten und steht unter strengem Schutz.

 

Heilwirkung

Neben den schon erwähnten ätherischen Ölen enthält Diptam auch Flavonoide und Alkaloide. Der Gebrauch des Diptams gegen Menstruationsbeschwerden und gegen Beschwerden des Magen/Darm-apparats sind historisch. Heute wird Diptam wegen seines Gehalts an Alkaloiden eher als giftig angesehen und außer in einigen Präparaten der Homöopathie nicht mehr angewendet.

 

Insekten

Die Blüten des Diptams werden durch Hummeln und die Honigbiene bestäubt.

 

Im Kräutergarten

Den Diptam zu kultivieren ist nicht ganz einfach. Eine Teilung des Wurzelstocks, um neue Pflanzen zu gewinnen, verträgt er oft nicht gut und das Heranziehen aus Samen ist schwierig und dauert ziemlich lang. Wir haben deshalb einige Jahre gebraucht, um den Diptam im Kräutergarten dauerhaft zu etablieren. Seit 2017 erfreut er uns nun in jedem Jahr mit seinen dekorativen Blüten und seinem Duft.

 

Verwendete Literatur: Sebald/Seybold/Philippi - Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs Bd. 4; 1992; Verlag Eugen Ulmer

Burkhard Bohne: Kräuter - Das Praxishandbuch; 2015; Kosmos-Verlag