die Chronik zum Kräutergarten

So fing es an

Im Sommer 1989 machte die Kurverwaltung Waldbronn den Vorschlag,
im Kurpark einen Kräutergarten anzulegen. Der Ortsverband Karlsbad / Waldbronn des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) (http://vorort.bund.net/karlsbad-waldbronn/) begann mit der Planung und machte der Gemeinde das Angebot, den Garten anzulegen und drei Jahre lang zu pflegen.

Im Februar 1990 kam dann die Genehmigung des Gemeinderats und der Ortsverband begann unter Mithilfe der Gemeindegärtnerei mit dem Anlegen des Gartens.


Die Anfangsjahre bis zum "10-Jährigen"

Schon im Frühjahr 1991 wurde der Garten mit dem 3. Platz beim Wettbewerb um den Kreisumweltschutzpreis ausgezeichnet.

Im folgenden Winter wurde die Wiese im Norden des Kräutergartens auf Anregung des BUND und nach Planung durch das Landratsamt um einen Gürtel aus heimischen Sträuchern bereichert.
Im September 1992 organisierte die Kurverwaltung die Ausstellung „Kunst und Kräuter“, der BUND erarbeitete die auf den Kräutergarten bezogenen Exponate.
Nachdem der BUND seine Verpflichtung zur Pflege des Kräutergartens erfüllt hatte, wurde zunächst eine Interessengemeinschaft zur Übernahme dieser Aufgabe gegründet, die sich jedoch bald wieder auflöste. Verschiedene von der Gemeinde gestellte Kräfte nahmen sich in der Folgezeit der Pflege an, wobei der BUND unterstützend tätig war. Weil keine kontinuierliche Arbeit zustande kam, hat der BUND seit 1997 den Garten wieder überwiegend allein gepflegt. Dabei hilft ein Team von interessierten Frauen und Männern aus Waldbronn, die Gemeinde kümmert sich um den Abtransport von Schnittgut, stellt bei Bedarf Kompostmaterial zur Bodenverbesserung zur Verfügung und kümmert sich um die Instandhaltung von Wegen und Umfassungsmauern.
Im Winter 1995 setzte die Gemeindegärtnerei auf Anregung des BUND eine Mauer aus Buntsandstein als Abgrenzung zur Wiese.

 

So ging es weiter
Im Juni 2000 zum 10-jährigen Bestehen des Gartens brachte der BUND eine hübsche, dauerhafte Beschilderung der Pflanzen aus selbst gefertigten, gebrannten Tontafeln an. Im Sommer 2006 wurde eine große Informationstafel zum Kräutergarten aufgestellt.
Im März 2006 wurde ein Kornelkirschenbaum gepflanzt. Er bringt bis heute viele Früchte, die u. a. zu leckerem Likör verarbeitet werden.

Ein Jahr später, im März 2007, wurde dem Kräutergarten und seinem Pflegeteam in Stuttgart der Landesnaturschutzpreis 2006 verliehen.
Da die Tontafeln zur Pflanzenbeschreibung empfindlich und häufig beschädigt waren, wurden sie durch eine neue Beschilderung mit etwas mehr Informationen über die jeweilige Pflanze ersetzt. Diese Beschil-derung wird laufend aktualisiert.


Im Juni 2008 wurde ein Kalender mit Motiven aus dem Kräutergarten vorgestellt und zum Jubiläumsjahr des Ortsverbands herausgegeben.

Eine kranke Eberesche musste im Winter 2010/2011 gefällt werden, das umgebende Gesträuch wurde auch gerodet, um Platz für ein neues Beet zu machen. Dort wurden ein Holunder, eine Zaubernuss und zwei Apfelbeeren neu gesetzt, außerdem  Engelwurz, Bärlauch, Petersilie und Waldmeister gepflanzt. Die Gemeinde erneuerte und verbesserte die äußere Umgrenzung (Mauer aus Buntsandsteinen). Es entstand ein schöner Sitzbereich für Besucher mit einer fest verankerten Bank und wunderbaren Blick über den Kräutergarten. Im Juli 2011 trafen wir uns zum ersten Mal zu einem Frühstückspicknick im Kräutergarten. Es war herrlich, im blühenden, duftenden und summenden Kräutergarten ein leckeres Frühstück in großer Runde entspannt zu geniessen. So haben wir dieses Treffen zu einem festen Bestandteil unserer Jahresprogramme gemacht.

Ein weiterer Höhepunkt war im Juli 2012: Das SWR-Fernsehen sendete auf Initiative der Apothekerin und Heilpraktikerin
Dr. Ursula Stumpf
(www.kraeuterweisheiten.de)
einen Beitrag zur Sendung „Kaffee oder Tee“  aus dem Kräutergarten und berichtete live von einem Kräuterseminar, das Frau Dr. Stumpf dort abhielt. Zu Beginn sendete der SWR einen Imagefilm über Waldbronn.

Ende 2013 wurde ein neuer Kalender mit Motiven aus dem Kräutergarten zum Jahr 2014 herausgebracht.

Dem Neubau des Hotels fielen einige Sträucher der Wildsträucherhecke zum Opfer.

 

Der Kräutergarten wird 25!

Das Jahr 2015 stellten wir unter das Motto "Kräuterjahr 2015". Für den Kräutergarten begann es aber wenig erfreulich: Die Gemeinde entfernte einen großen Teil der Wildsträucherhecke und fällte den Feldahorn neben der Bank; außerdem wurden gegenüber des Kräutergartens große Bäume (Ahorn und Buche) gefällt, so dass die ehemaligen Schattenbeete jetzt in der Sonne liegen.

Der Ortsverband führte im Frühjahr und Sommer eine Veranstaltungsreihe zu „25 Jahre Kräutergarten“ mit Vorträgen, Seminaren und Führungen durch.

Im Herbst 2015 setzten die Gemeinde und die Volksbank Waldbronn einen neuen Feldahorn an die Stelle des alten. Der Baum war mehrfach verschult und sehr groß (ca. 2 t Gewicht).

Im Hebst 2016 wurden zwei Mönchspfeffer, Bergminze und rote Spornblume neu gepflanzt und die nicht zum Blühen gekommenen Salbeisorten durch eigene Nachzuchten aus Samen ersetzt. Am unteren Rosenbogen wurde eine Kletterrose
„A Shrobshire Lad“ als Ersatz der eingegangenen Lonicera gepflanzt.

Im folgenden Frühjahr wurden einige Frauenmantel-Beetbegrenzungen durch Lavendel, Bergbohnenkraut und Schwertlilie ersetzt. Außerdem zogen als neue Pflanzen Gelber Enzian, Safrankrokus, Silberdistel und Tausendgüldenkraut in den Garten ein.

Im Sommer gab es wieder ein gut besuchtes und informatives Kräuterseminar mit Frau Dr. Stumpf. Im Herbst veranstalteten wir einen Kräutergartenkaffee, bei dem außer Kaffee und Kuchen Zöglinge von Kräutergartenpflanzen und selbstgemachte Produkte aus dem Kräutergarten angeboten wurden. Auch hier durften wir wieder viele Gäste begrüßen.


Im Frühjahr 2018 stellten wir fest, dass der Lorbeer wohl erfroren war. Nach einigen Wochen des Abwartens pflanzten wir einen neuen Busch; nach wenigen weiteren Wochen begann der alte Busch kräftig auszutreiben! Jetzt stehen sie wie Zwillinge nebeneinander.  Wir tauschten auch weitere nicht blühende Salbei-Pflanzen gegen die selbst gezogenen blühenden Sorten aus. Im Sommer gab es dann noch eine freudige Überraschung: Der Safrankrokus blühte zum ersten Mal! So motiviert uns der Garten auch aus eigener Kraft immer wieder!

Das Kräutergartenfrühstück war auch in diesem Jahr bei herrlichem Sommerwetter wieder gut besucht.


Im Herbst kreierte Karola Keitel ein wunderschönes Fotobuch über den Kräutergarten, mit dem wir uns beim Kreisumweltschutzpreis 2018 bewarben. Mit großem Erfolg: Der Kräutergarten und sein Pflegeteam gewannen einen ersten Preis!

 

Es gibt verschiedene Broschüren und Flyer über den Kräutergarten. Es werden immer wieder Führungen, gemütliche Treffen, Kräuterseminare und Veranstaltungen mit Kindern durchgeführt; so ist das Kräutergartenfrühstück im Frühsommer schon fast zur Tradition geworden. Sie dürfen gerne beim BUND-Ortsverband nachfragen – oder hier auf der Homepage unter Aktuelles nachschauen.

Stand: 02/2019