Bergbohnenkraut (Satureja montana)

Botanik

Das Bergbohnenkraut – auch Winterbohnenkraut genannt - gehört der Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Laminaceae) an. Im Gegensatz zum Sommerbohnenkraut (Satureja hortensis), das bei uns einjährig wächst, ist das Bergbohnenkraut eine ausdauernde Pflanze, die als kleiner in seinen unteren Teilen verholzender Halbstrauch wächst. Die Pflanze kann 30 bis 50 cm groß werden. Die kleinen bis zu 4cm großen ledrigen Blätter sind lanzettlich und kreuzgegenständig angeordnet. Beim Verreiben verströmen sie den typischen aromatischen Duft des Bohnenkrauts. Die kleinen weißen Lippenblüten erscheinen in Scheinquirlen rund um den Stängel. Die Blütezeit ist bei uns von Juli bis September. Die Heimat des Bergbohnenkrauts ist das Mittelmeergebiet.

Heilwirkung

Bereits in der Antike wurde Bohnenkraut als Heil- und Gewürzpflanze genutzt. Im Mittelalter wurde es auch in Mitteleuropa in Klostergärten unter dem Namen „Satureja“ als Heilkraut angebaut. Damals kannte man hier noch keine Bohnen. Bergbohnenkraut hilft bei Magenverstimmungen und Verdauungsstörungen wie Blähungen und Koliken. Es kann, ähnlich wie Thymian, auch als Mittel gegen Husten eingesetzt werden.

In der Küche

Blätter und blühende Zweigspitzen werden vor allem bei der Zubereitung von Hülsenfrüchten genutzt. Außerdem kann man sie für das Einlegen von Gurken oder die Zubereitung von Kohlgerichten verwenden. In der Fleischindustrie wird Bohnenkraut gelegentlich zum Würzen von Würsten eingesetzt. Die pfeffrig schmeckenden Blätter können, roh genossen, als Pfefferersatz dienen.

Insekten

Am Bergbohnenkraut kann man Honigbienen und Wildbienen beobachten. Die Blühzeit des Bohnenkrauts fällt in die späte Sommerperiode, in der viele Pflanzen bereits verblüht sind. Die Pflanze ist dann für die spät fliegenden Insekten noch eine gern genommene Nahrungsquelle.

Im Kräutergarten

Mit dem Anziehen des einjährigen Bohnenkrauts (Satureja hortnesis) hatten wir kein Glück. Entweder ging die Saat nicht auf oder die Keimlinge wurden von Schnecken vernichtet. Besser erging es uns mit dem Bergbohnenkraut, das offensichtlich sehr langlebig ist. Die größten Pflanzen sind schon von Anfang an im Kräutergarten.

Anmerkung: In Gärtnereien wird mitunter eine Pflanze als Bergbohnenkraut angeboten, das keines ist. Es handelt sich dabei um den langstängeligen Thymian (Thymus longicaulis). Diesen haben wir ebenfalls im Kräutergarten angepflanzt.

Verwendete Literatur

Gernot Katzer: picantissimo – Das Gewürzhandbuch; Verlag Die Werkstatt GmbH Göttingen; 2. Auflage 2011

Van Wyk/Wink/Wink: Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2004